HARMONIE

Hier beschreibe ich meine Einstellung zu der Pferde- und Reiterausbildung. 

Einen Überblick über meine Arbeitsweise, findest Du hier, mit einem Klick. 

H - Herangehensweise - Hierarchie - Hilfengebung
Wenn ich ein Pferd kennenlerne, möchte ich es gerne als erstes ohne Sattel und Trense auf einer geraden Fläche / Stallgasse stehen sehen. Hier kann ich sehen, wie der Muskelaufbau die Anatomie / Exterieur des Pferdes beschaffen ist. Auch halte ich gerne als erstes zum Kennenlernen meine Hand dem Pferdemaul hin, so kann das Pferd Kontakt mit mir aufnehmen und hat auch die Chance zu riechen, wer ich bin.

 


In der natürlichen Umgebung eines Pferdes gibt es in der Herde (Pferde sind Herdentiere) eine Hierarchie. Natürlich verschiebt diese sich, sie ist nicht ständig, aber im Laufe der Zeit in Bewegung. Das kann daran liegen, dass ein neues Pferd in die Herde kommt oder aber junge Pferde versuchen im Laufe ihrer Charakterbildung und Erfahrungen, die sie sammeln, weiter nach vorne oder sogar bis an die Spitze der Hierarchie zu gelangen. Wie auch bei Menschen ist es hier sehr unterschiedlich. Manche Pferde fühlen sich am Ende der Kette wohl, andere sind zielstrebiger. Auch die Sympathie untereinander spielt eine Rolle. Nicht umsonst sage ich oft "Ein Pferd ist auch nur ein Mensch". Denn auch Pferde müssen sich nicht unbedingt untereinander mögen. Pferde hingegen zeigen immer offen und ehrlich dem Gegenüber, was es von ihm hält. Warum ist das wichtig zu wissen? Auch in der Beziehung zwischen Reiter und Pferd gibt es eine Hierarchie. Beobachte einmal, ob Dein Pferd immer gleich auf das reagiert, was Du ihm sagst. Wer ist von Euch beiden der Chef? Steht das Pferd in Eurer Beziehung auf Platz 1, es ist logisch, dass ihr schnell beim Reiten oder auch im Umgang miteinander schwer zurechtkommt oder schnell an Eurer Grenzen stoßt. Wie man eine positive Bindung aufbaut, die mit Vertrauen und Respekt basiert und wo Du das Herdenoberhaupt bist, das kann ich Dir gerne zeigen. (Stichwort, Bodenarbeit und Grundlagen im Umgang mit Pferden)

Ob im Freizeitbereich oder im Profisport die Hilfengebung ist das A & O. Was bedeutet weiche Hilfen geben? Ich nenne zwei Beispiele:

Ein Reiter möchte seinem Pferd nicht wehtun und hält daher die Zügel immer lang, er lässt die Zügel in jeder Gangart herumschlappern und auch die Trense ist sehr locker geschnallt. Er wundert sich, warum sein Pferd dennoch den Kopf unruhig hin und her, manchmal auch nach oben schlägt. Seine Begründung: "Mein Pferd ist sehr empfindlich, vielleicht hat er auch wieder eine starke Verspannung und ich habe schon sehr oft den Physiotherapeuten kommen lassen." Meine Antwort: "Jedes Pferd ist sensibel und vor allem im Maul. Daher muss der Reiter versuchen, die größtmögliche Ruhe im Maul herzustellen. Wenn der Zügel ständig schlappert, wirkt sich das im Maul aus. Es entsteht Unruhe. Wenn die Trense falsch oder zu locker geschnallt ist, ist das Trensengebiss ebenfalls zu unruhig im Maul und das Pferd spiegelt die Unruhe wieder, indem es mit dem Kopf schlägt. Pferde können uns nicht sagen, was sie stört, sie können mit ihrer Körpersprache nur versuchen, uns zu zeigen, was los ist. Und darum ist Dein Pferd auch verspannt, logisch. Der Therapeut kann nur die Symptome lindern, doch die Ursache muss hier schleunigst angegangen werden."

Zweites Beispiel. Ein Reiter ist sehr ehrgeizig und will das volle Potenzial seines Pferdes zeigen und fördern. Sein Pferd ist jedoch ständig dabei mit den Zähnen knirschen, Schweif schlagen und hat starke Verspannung im Hals und Rücken. Erklärung vom Reiter: "Mein Pferd ist schreckhaft, er sieht alles und ich bin ständig am Kämpfen, dass er die Lektionen macht." Meine Antwort: "Der Spruch - Das Pferd ist Dein Spiegel - kommt nicht von ungefähr. Du selbst bist sehr angespannt. Deine Muskulatur in den Händen und Armen sind viel zu verspannt. Deine Hüfte ist so steif, dass Du nicht aus der Mittelpositur mit der Bewegung vom Pferd mitschwingen, locker mitgehen kannst, sodass Du das Pferd in seinem Bewegungsablauf ständig aus dem Rhythmus bringst. Die Trense ist viel zu eng geschnallt, sodass das Pferd nicht richtig zum Kauen kommen kann, außerdem übst Du durch Deine Hände und harten Sitz einen immensen Druck auf den Pferderücken, Pferdemaul und Hals aus, sodass wenn das Zähneknirschen ignoriert wird, das Pferd versucht aus dem Druck auszubrechen. Das wirkt sich dann aus, indem es zur Seite springt oder bockt. Auch eiliges Losrennen kann die Folge sein. Zudem kommt, dass Du zu wenig Schritt-, also Entspannungsphasen dem Pferd in der Arbeit gönnst, sodass es auch mental schnell überfordert wird. Somit seid ihr beide ein Pulverfass."

Das sind zwei Extreme, haben aber beide dasselbe Problem. Eine harmonische / weiche Hilfengebung ist flexibel. Ich muss an meinem Sitz arbeiten, sodass ich mit meinen Zügelhilfen, Gewichtshilfen und Schenkelhilfen mein Pferd in seiner natürlichen Bewegung unterstützen kann. Wie das aussehen soll bzw. was das bedeutet, kann in Richtlinien Band 1 theoretisch gelesen werden und ich bin gerne in der praktischen Ausführung behilflich.


(c) A. Wallow Reitschülerin Hanna auf dem Pferd von Marie Koch. Übung Zügel aus der Hand kauen lassen, mit beginnendem hingegebenen Zügel im Schritt

A - Anatomie - Arbeitsweise - Angstbewältigung
Die Anatomie des jeweiligen Pferdes muss immer eine Rolle im Training spielen. Wie wir Menschen auch, hat es körperliche Beschaffenheiten, die es für das Reiten stärken und auch schwächen. Vor allem bei der Ausbildung mit jungen Pferden muss hier besonders das Wachstum berücksichtigt werden. Je Exterieur, Alter und Charakter eines Pferdes kann und muss der Trainingsplan erstellt werden. So erstelle ich einen Leitfaden, wie mit dem Pferd gearbeitet werden kann und im Laufe der Zeit verändern sich Muskelpartien und Kondition auch die Belastung, sodass natürlich der Trainingsplan immer angepasst werden muss. Eng verknüpft ist immer, dass auch der Reiter an sich arbeiten muss. Nur durch einen guten Sitz des Reiters kann eine Harmonie zwischen Hilfengebung und dem Pferd entstehen. Auch hier stelle ich fest, welche Diskrepanzen es beim Reiter gibt und gebe gegebenenfalls Übungen mit an die Hand, die der Reiter ohne Pferd zu Hause üben und trainieren sollte.

Wer kennt das nicht, nach einem beispielsweise Reitunfall entsteht das berühmte Kopfkino und Angst beim Reiter. Diese Angst wiederum überträgt sich auch auf das Pferd und beide werden immer unsicherer. Wie kann ich diesen Bann durchbrechen? Je nach Hintergrund der Geschichte muss hier genau auf die Beschaffenheit / Beziehung zwischen dem Pferde-Reiterpaar eingegangen werden, um verschiedene Übungen und Trainings ausüben zu können. Die Lösung gibt es daher nicht, da dies zu individuell ist. Allerdings kann ich aus Erfahrungen sagen: "Das wir selbst die Entscheidung fällen, ob wir weiter Angst haben wollen." Hier spielen Psychologie des Reiters, aber auch des Pferdes eine sehr große Rolle.

Marie Koch auf ihrem fünfjährigen Wallach, Feroz

R - Reitkunst - Ruhe - Raumentwicklung
Ich selbst bin auf einem Reiterhof aufgewachsen und habe durch meine Mutter, die gelernte Gestütswärterin ist die klassische Reitkunst mit der Muttermilch aufgesogen. Warum spricht man von auch von Reitkunst? Nun, wenn das Pferd- Reiterpaar an dem Punkt gekommen ist, das es von unten einfach aussieht, dann ist es Kunst :) Denn es ist ein langer Weg und auch bei dem scheinbar perfekten Paar ist nicht jeder Tag perfekt. Es bedeutet viel Arbeit, Selbstreflexion, Disziplin und Geduld!

Geduld und vor allem Ruhe ist hier ein sehr wichtiger Bestandteil in der Ausbildung, die nie fertig ist, da sowohl Reiter als auch Pferd ständig im Wandel sind und sich die Ansprüche entsprechen ändern. Überfordere ich mein Pferd, wird es, wie wir Menschen auch auf "Durchzug stellen" sich sogar wehren. Feingefühl ist hier gefragt und auch der Reiter selbst braucht mit sich Geduld. Nur aus der Ruhe heraus können beide etwas lernen. Zwang ist der falsche Weg.

Was bedeutet Raumentwicklung? Für mich ist dies eine sehr wichtige Grundlage. Auf der Seite der FN kann man die Ausbildungsskala sehen. Allerdings, finde ich, muss hier betont werden, dass alles nicht aufeinander aufbaut, sondern eher bedingt von einander sind. Denn mein Pferd kann in Anlehnung auch taktunrein oder gerade durch die Anlehnung ohne Schwung gehen, wenn die Hand beispielsweise zu hart / fest ist. Das heißt, ich achte darauf, dass das Pferd losgelassen, taktsauber mithilfe der Schenkeleinwirkung schwungvoll das Hinterbein unter sein Schwerpunkt tritt, gleichzeitig gebe ich gefühlvolle Zügelhilfen, um das Pferd zum Kauen zu animieren, sodass es losgelassen in Anlehnung geht und losgelassen mit dem Schwung aus dem Hinterbein über den Rücken läuft. Liest sich vielleicht etwas kompliziert. Ist, wenn der Reiter dies einmal verstanden hat, sehr einfach und ist Grundvoraussetzung für ein gesundes, harmonisches Reiten. Meine Empfehlung: Clipmyhorse Christoph Hess: https://fb.watch/qz3cGQSrMG/ Mein Pferd wird mit der Zeit, wenn ich diese Reitweise anstrebe, selbst immer mehr raumgreifend laufen. Das heißt, es macht große, schwungvolle Bewegungen.

M - Macht der Gedanken - Motivation - Mut
Als ich in meiner Jugendzeit im Dressurkader ritt und mich auf die ersten Dressurküren vorbereitet hatte, lernte ich mentales Training kennen. Viele Jahre nun beschäftige ich mich mit diesem Thema und habe herausgefunden wie mächtig Gedanken sind. Hier kann ich sehr Vera Birkenbihl empfehlen. Es gibt auch zahlreiche Videoausschnitte über sie und ihre Vorlesungen. Wie ich schon erwähnte, sind Pferde unsere Spiegel, Tiere im allgemeinen, und wenn ich mich ärgere, Wut im Bauch habe, dann spürt mein Pferd dies. Meine Gedanken lösen Empfindungen aus, die sich auf mein Pferd übertragen. Wenn ich dieses Prinzip verinnerliche, werden sich einige Probleme von selbst lösen. 

Genauso steht es mit der Motivation. Wenn ich nicht motiviert bin, ist es mein Pferd erst recht nicht ;) und es geht hier nicht um Betteln. Wenn mein Pferd von sich aus eher faul ist, dann sollte ich daran arbeiten herauszufinden, was im Training meinem Pferd Spaß macht.

Vor allem steht Mut an erster Stelle. Der Reiter muss mutig genug sein, an sich selbst arbeiten zu wollen, über sein Grenzen hinaus gehen zu wollen, vielleicht Entscheidungen / Prioritäten neu zu setzen zum Wohle des Pferdes. Er muss mutig sein, Lösungen für bestehende Probleme finden zu wollen und muss mutig sein, sich selbst zu reflektieren zu wollen, auch Kritik auszuhalten zu wollen und zu filtern, welche Kritik vielleicht helfen könnte. Ist der Reiter mutig, ist es das Pferd auch! Denn wenn die Hierarchie in dieser Beziehung so aufgestellt ist, dass der Reiter die Leitfigur ist, dann lässt sich das Pferd ohne Wenn und Aber immer anleiten und hat Vertrauen.

O - Organisation - Ohren - Offen für konstruktive Kritik
Der Reiter sollte organisiert sein, warum? Egal ob im Freizeitbereich oder im Sport, Pferde benötigen Kontinuität. Das fängt bei kleinen Dingen an, wie Rituale, die für die Erziehung junger Pferde wichtig sind. Vieles vereinfacht dann den Umgang. Der Reiter muss den Trainingsplan einhalten und diszipliniert kontinuierlich an sich arbeiten. Ohne Organisation geht das nicht!

Die Ohren des Pferdes sind sehr wichtig. Das Pferd kommuniziert hauptsächlich über Körpersprache mit seinen Artgenossen. Beim Reiten spürt der Reiter auch die Muskelpartien. D. h. er spürt, wenn das Pferd sich zum Beispiel anspannt, allerdings kann der Reiter tatsächlich nur Hals, Schulter und Kopf und ganz klar die Ohren des Pferdes sehen. Der Reiter soll, um gerade auf dem Rücken des Pferdes sitzen zu können, durch die Pferdeohren schauen. Dabei kann der Reiter einen weiteren Vorteil nutzen. Die Ohren sind die Antennen des Pferdes, legt er sie flach an, ist etwas ganz und gar nicht in Ordnung. Spielt er mit den Ohren, ist es zufrieden. Hat es eins leicht nach hinten geklappt, ist es aufmerksam seinem Reiter gegenüber. Mit dem anderen Ohr horcht das Pferd, was in der Umgebung los ist. Sind die Ohren beide nach vorne aufgestellt, ist es dem Reiter gegenüber völlig unaufmerksam, weil es in der Umgebung etwas Spannendes entdeckt hat. Sind beide Ohren leicht nach hinten geneigt, ist es voll und ganz auf den Reiter fixiert. Diese Informationen sind sehr wichtig für den Reiter und helfen flexibel die Hilfen (Schenkel, Gewicht, Zügel) einzusetzen für die stetige Kommunikation mit dem Pferd.

N - Nachsicht - Nachgeben - Neues Erlernen und Umsetzen
Jedes Lebewesen hat Stärken und Schwächen. Der Reiter sollte nicht nur mit seinem Pferd nachsichtig umgehen, auch mit sich selbst. Mut, Fehler zu machen, spielt hier eine Rolle. Denn Fehler sind etwas Wunderbares! "Herzlichen Glückwunsch, Du hast wieder etwas gelernt!"

(c) A. Wallow Marie Koch auf ihrem fünfjährigen Wallach, Feroz

In der Reiterwelt bedeutet für mich NACHGEBEN, nicht mental nachgeben, sondern der Satz: "Nach jeder verhaltenen Hilfe kommt eine nachgebende Hilfe!" Was bedeutet das? Du willst beispielsweise mit dem Fahrrad losfahren und trittst in die Pedale und gleichzeitig ziehst Du die Bremse. Was passiert? Richtig, Du kommst nicht vorwärts. Steht zum Beispiel mein Pferd gerade und ich will anreiten, muss ich mit halben Paraden mein Pferd vorbereiten. D. h. der Schenkel kommt zum Einsatz, mit meiner Zügelhilfe gebe ich erst nach, wenn ich losreiten will. In dem Moment, wenn ich also leicht mit dem Zügel nachgebe, also den Druck verringere, kann mein Pferd losgehen. Ein banales Beispiel, aber es soll deutlich machen, dass alles immer bedingt voneinander ist und die treibenden- Gewichts- und Zügelhilfen immer in Wechselwirkung stehen.

Das Lernen gehört für mich zum Leben dazu und ist ein unendlicher Prozess. Kein Mensch der Welt kann alles wissen. Ergo, jeder Mensch lernt nie aus. Ich gehe offen damit um, wenn ich etwas nicht weiß, frage ich Menschen, die ich vertraue und die vom Fach sind. Ich gehe auf Lehrgänge, bilde mich in verschiedenen Bereichen immer wieder weiter. Nutze Lektüre oder auch den direkten Austausch. Beispielsweise mit meiner Mutter, die jahrelang Dressur- und Springrichterin war, gelernte Gestütswärterin und selbst bis St. Georg geritten ist. Es gibt immer wieder neue Dinge und auch scheinbare neue Methoden, die ja so viel besser sind als alles vorherige. Umso mehr man sich selbst fortbildet und eigene Erfahrungen sammelt, desto besser kann man selektieren und selbst entscheiden was wichtig für mein Pferd und mich ist und was ich umsetzen möchte. Wichtig ist dann nur, dass ich es umsetze ;)

I - Intelligenz - In Kontakt - Individuell
Reiter, die ihr Pferd als dumm bezeichnen und es ernst meinen, sollten darüber nachdenken, dass das Pferd den Reiter spiegelt. ;) Pferde sind sehr komplexe und sehr intelligente Tiere. Sonst könnten wir ihnen keine Verhaltensmuster beibringen. Daher sollte man immer darüber nachdenken, warum sich das Pferd vermeintlich dumm verhält. Für alles gibt es einen Grund. Und ich liebe es herauszufinden, wo die Ursache steckt. Um das herausfinden zu können, muss ich in Kontakt mit dem Pferd gehen. Natürlich kann ich nicht mit Tieren sprechen, aber über Erzählungen vom Reiter und das Verhalten des Pferdes im Umgang und beim Reiten sehe ich sehr viel. Manchmal setze ich mich auch auf das Pferd, um ein besseres Gefühl für das Pferd zu bekommen. Vielleicht stellt er sich bei mir ja nicht so dumm an? ! Jedes Tier und jeder Mensch sind komplex und einzigartig und das finde ich so spannend. Vor allem versuche ich diese Individualität immer im Training einzubeziehen und oft bin ich in Gedanken, um das Best mögliche aus dem Pferd- Reiterpaar herausholen zu können.

(c) A. Wallow Marie Koch mit ihrem vierjährigen Pferd, Feroz

E - Energie - Effizienz - Einfühlungsvermögen

Ich bin eine Verfechterin von positiver Energie / positiven Denkens. So baue ich auch mein Trainingsplan auf. Pferd und Reiter sollen Spaß daran haben, es soll abwechslungsreich, fördernd und effizient sein. Hier ist es auch wichtig, dass der Reiter Eigenverantwortung übernimmt und seine Energie und das des Pferdes sinnvoll einsetzt. Jeden Tag das Gleiche zu üben oder überhaupt jeden Tag und ohne Pause zu üben, überfordert, mental und auch körperlich. Daher ist Empathie, Einfühlungsvermögen unabdingbar. Der Reiter muss spüren, wie es seinem Pferd geht. Und wenn er selbst nicht gut drauf ist, sollte er lieber etwas leichtes trainieren oder besser noch das Pferd nur pflegen. Zu wenig Training bedeutet für mich nur, das man gar nicht trainiert. Dann bin ich überflüssig, ich akzeptiere dies und verbrauche keine weitere Energie für dieses Pferd- Reiterpaar, das ist auch Eigenverantwortung, denn jeder muss seine Energie einteilen und schauen, was Energie gibt und was Energie nimmt, denn nur so bleibt man selbst mental und körperlich gesund. So sollte der Reiter auch versuchen einzuschätzen, was und in welcher Intensität will er an Energie selbst und von seinem Pferd abverlangen. 

Auch hier empfehle ich die Weisheiten von Vera Birkenbihl: https://images.app.goo.gl/tzbZ7WxXN23skPAr5



Marie Koch mit ihrem Pferd Feroz (c) A. Wallow